Am Freitag, 14. Juni fand der monatliche Stammtisch des Ortsvereins von „Bündnis 90/Die Grünen“ in Miltenberg statt. Unter dem Motto „Wie wollen wir uns heute und morgen ernähren“ diskutierte die Runde über Kleingärten, solidarische Landwirtschaft und wie diese Formen der Lebensmittelerzeugung in Miltenberg gelingen könnten. Bürgermeisterkandidatin Sabine Stellrecht-Schmidt berichtete über die jüngste Entwicklung eines Miltenberger Gemeinschaftsgartens: „Eine noch kleine Gruppe von Menschen aus Miltenberg und umliegenden Gemeinden trifft sich aktuell jeden Samstag auf einem Acker in der Nähe vom OBI, um gemeinsam Gemüse anzupflanzen und die Fläche zu pflegen. Wenn das Wetter so bleibt, erhoffen wir uns eine gute Ernte für den Herbst.“ Auch die besondere Form einer Solidarischen Landwirtschaft wurde diskutiert, in der der/die Landwirt*in nicht für seine/ihre Erzeugnisse bezahlt wird, sondern für seine/ihre Arbeit. Eine Gruppe von Verbraucher*innen finanziert die komplette Produktion und wird als Gegenleistung mit den Erzeugnissen vergütet. So wird es dem Betrieb ermöglicht, eine nachhaltige, meist biologische und regionale Landwirtschaft zu betreiben und ist nicht von den meist schwankenden Marktpreisen abhängig. Einige Teilnehmer*innen berichteten in diesem Zusammenhang, dass es in Miltenberg zwar Kleingärten gäbe, diese aber nicht ausreichen die große Nachfrage zu befriedigen. Stellrecht-Schmidt erklärt die große Nachfrage: „In der heutigen Zeit wächst bei Teilen der Bevölkerung der Wunsch nach einem Stückchen Land, auf dem man für den Eigenbedarf noch etwas anbauen kann. Hier sehen wir notwendigen Handlungsbedarf für die Stadt, ausreichend Flächen für die Bürger*innen zur Verfügung zu stellen. Denn dies ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltigen Handelns und für mehr Klimaschutz auf regionaler Ebene.“
Am Abend wurden weitere allgemeine stadtpolitische Themen angesprochen. Ein Gast fragte nach den politischen Zielen der Grünen in Miltenberg. Die anwesenden Parteimitglieder nannten die Themen Jugendarbeit, städtische Energiewende und Fuß- und Radverkehr. Bürgermeisterkandidatin Stellrecht-Schmidt fügte hinzu, dass für sie Transparenz von Verwaltung und politischen Entscheidungen sowie eine gute Bürgerbeteiligung Voraussetzung für eine gute Kommunalpolitik seien.
Die geplante Bebauung am alten Bahnhof wurde intensiv diskutiert. Die von der Stadt Miltenberg Anfang Juni abgehaltene Bürgerveranstaltung habe gezeigt, dass die Stadt nur kosmetische Veränderungen umgesetzt habe, so die einhellige Meinung. Um Schaden von den Läden in der Innenstadt abzuwenden, und um die Chance auf eine zukunftsweisende, nachhaltige Bebauung zu wahren, befürworteten die meisten Anwesenden ein Bürgerbegehren gegen den Bebauungsplan. „In wie weit wir als Ortsverband nach unserem erfolgreichen Anstoß durch die Petition für ein mögliches Bürgerbegehren die Initiative übernehmen, müssen wir noch intern entscheiden.“, erklärte Ortssprecher Lukas Hartmann am Ende des Stammtisches.
Weitere Informationen unter www.miltenberg-blueht-auf.de
Der nächste Stammtisch findet am Freitag, den 12.07.2019 um 20 Uhr im Lavanta, Bürgstädter Straße 1 in Miltenberg statt.